Metallkleber: hitzebeständig, hochfest – mittelfest – niedrigfest, mit UV aushärtbar
Metallkleber sind hitzebeständig, einkomponentig und härten unter Luftabschluss, sprich anaerob, und bei gleichzeitigem Kontakt zu Metallionen aus. Sie werden vorzugsweise zur Schraubensicherung, Gewinde- und Flächendichtung und bei der Verklebung von coaxialen metallischen Fügeteilen eingesetzt. Metallkleber gibt es zusätzlich mit Licht- bzw. UV-Härtungsmechanismus. Hier besteht durch das Bestrahlen mit sichtbarem Licht bzw. UV-Licht u.a. die Möglichkeit den Klebstoff im Randbereich schnell auszuhärten um dann eine sekundenschnelle Fixierung von Bauteilen zu erreichen und Verklebungen von Nichtmetallen zu realisieren.
Eigenschaften
- Einkomponentige und einfache Verarbeitung
- Aushärtung nur unter Sauerstoffabschluss und Metallkontakt (besonders Kupfer und Eisen)
- Produkte mit zusätzlicher UV-/Lichthärtung verfügbar
- Verschiedene Festigkeitsklassen: niedrigfest, mittelfest, hochfest
- Flexibel, schlagfest und spannungsausgleichend
- Sehr gute Temperatur- und Medienbeständigkeit
- Flexible, Spannungsausgleichende Produkte verfügbar.
- Erst in sauerstofffreier Umgebung, also wenn die Fügteile gefügt sind, härtet anaerober Klebstoff aus. Neben dem Luftabschluss benötigt diese Klebstoffart Eisen- oder Kupferionen, um auszuhärten. Diese können von metallischen Oberflächen kommen oder in Form von Aktivatoren gezielt zugesetzt werden.
Anaerob aushärtende Klebstoffe verfestigen sich zu Duromeren. Mit ihnen lassen sich demgemäß hohe Festigkeiten mit guter Temperaturbeständigkeit erreichen. Die Festigkeit kann durch die Klebstoffzusammensetzung auf die jeweilige Anwendung (dauerfeste, bzw. wieder lösbare Verbindung) angepasst werden.
Da eine Aushärtung nur unter Sauerstoffabschluss ablaufen kann, kann mit dieser Klebstoffart nur eine relativ geringe Spaltbreitenüberbrückung erzielt werden. Anaerob härtenden Klebstoffen kommen neben ihrer fügenden Aufgabe oft gleichzeitig Dichtfunktionen zu. Außerdem sind sie im ausgehärteten Zustand sehr beständig gegen Öle, Lösemittel und Feuchtigkeit. All diese Eigenschaften schätzt man unter anderem im Fahrzeugbau, wenn es zum Beispiel um die Montage von Motoren oder Getrieben geht. Dort werden sie beispielsweise beim Getriebeeinbau als Flüssigdichtungen verwendet, die zwar eine hohe Kohäsionsfestigkeit, jedoch nur eine geringe Adhäsion zu den geschliffenen Dichtflächen aufweisen. Die geringe Adhäsion ist in diesem Anwendungsgebiet von Vorteil, da sie im Reparaturfall eine leichtere Demontage ermöglichen.
Darüber hinaus finden anaerob härtende Klebstoffe ein vielfältiges Einsatzgebiet als Schraubensicherungen. Sie verhindern ein ungewolltes Lösen der Schraubverbindung, zum Beispiel durch Vibrationen.